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Regen (1987)

Katharina Fritsch

Katharina Fritsch

Ti­teldes Albums: Regen
Ti­tel: - (Seite 01)
Her­aus­ge­ber: Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln
Da­tum: 1987
Me­di­um: re­cord 30 cm
Cover: Katharina Fritsch

 

Die Soundarbeit Regen steht in Katharina Fritschs Tradition der realitätsnahen Abbildung in Lebensgröße oder Überdimensionalität sowie der darauf folgende Überführung in die Surrealität. Das Stück ist eine Tonaufnahme von herabfallendem Regen. Über zweimal eine knappe Viertelstunde sind auftreffende Regentropfen zu hören, unbearbeitet, ungeschnitten und ohne weitere Veränderungen.

Nur selten nimmt man sich im Alltag Zeit, dem Regen so lange zuzuhören. Fritschs Arbeit lenkt den Fokus des Zuhörers auf einen Aspekt des Alltags, der jedem bekannt ist, dem jedoch nur selten Aufmerksamkeit geschenkt wird. Durch den Wegfall der visuellen und sensorischen Perspektive findet in der Konzentration auf den Sound eine Fokusierung statt, die die Eigenheiten verstärkt und in den Vordergrund rückt. So sind plötzlich Unregelmäßigkeiten im Geräusch des Auftreffenden Regens zu hören wie unterschiedliche Intensitäten des Regenfalls, unterschiedliche Materialien, auf denen die Tropfen zerplatzen und unterschiedliche Entfernungen, aus denen die Geräusche kommen.

Die Covergestaltung greift den minimalistischen, fokussierten Ansatz auf und besteht ausschließlich aus dem in schwarzen, serifenlosen Buchstaben geschriebenen Wort „Regen“ auf dem beigen Papier der Plattenhülle.

Neben Regen veröffentlichte Fritsch in den 1980er und 90er Jahren weitere Platten dieser Machart:

  • Unken (1982/1988)
  • Krankenwagen (1990)
  • Mühle (1990)