Raoul Hausmann (geboren 1886 in Wien, gestorben 1971 in Limoges) war Schriftsteller, bildender Künstler, Fotograf und - all diese Bereiche umfassend - Dadaist. Er schuf unter anderem Collagen, Fotomontagen, Objekte und Lautgedichte.

1900 zog er im Alter von 14 Jahren mit seinen Eltern nach Berlin. Von 1917 bis 1922 lebte und arbeitete er zusammen mit Hannah Höch. Gemeinsam mit Richard Huelsenbeck, John Heartfield, George Grosz, Franz Jung und Johannes Baader gründete er in Berlin 1918 den „Club Dada“. In der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Der Dada“ veröffentlichte Hausmann zahlreiche dadaistische Manifeste.

1933 musste Hausmann emigrieren, da seine künstlerische Arbeit zur „entarteten Kunst“ gezählt wurde. Seine Stationen waren Ibiza, Zürich, Prag und schließlich Paris, von wo aus er während des Krieges nach Südfrankreich floh. Seit 1944 lebte er in Limoges.

Er war Mitarbeiter deutschsprachiger, französischer (u.a. Les Lettres) belgischer, spanischer und schweizer Zeitschriften und pflegte in den 1960er Jahren intensive Kontakte zur österreichischen Avantgarde, u.a. zu Friederike Mayröcker, Ernst Jandl, Konrad Bayer und Gerhard Rühm.

Hausmanns Nachlass befindet sich im Musée Départemental d'Art Contemporain im Schloss von Rochechouart.

BB

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