Raymond Hains (1926 - 2005) wurde in der Bretagne geboren, studierte kurzzeitig Bildhauerei in Rennes und ging anschließend nach Paris. Er wird zu den bedeutendsten französischen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezählt und war Teil der Gruppe der Nouveau Réalistes, arbeitete in abstrakter Fotografie und Filmemacherei, Malerei und Bildhauerei. Bekannt wurde er insbesondere durch seine affiches lacérées, für die er in vielen Schichten übereinander geklebte Werbeplakate in den Pariser Straßen veränderte und daraus Collage-artige Relief-Bilder mit sozial- und medienkritischer Aussage schuf. Auch beschäftigte er sich mit Sprache, Philosophie und Computertechnik. Sich selbst sah Hains mehr als Erfinder als als Künstler und nannte sich "inaction painter", in einer ironischen Anspielung auf den Abstrakten Expressionismus. 

Hains stellte international aus, nahm an mehreren Documenta-Ausstellungen in Kassel und an der Biennale Venedig teil und erhielt 1996 den Kurt-Schwitters-Preis für Bildende Kunst der Niedersächsischen Sparkassenstiftung.

PS

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