Der Mitbegründer, Theoretiker und Propagandist der Fluxus-Bewegung George Maciunas (geboren als Jurgis Mačiūnas 1931 in Kaunas, Litauen und gestorben 1978 in Boston, USA) war ein US-amerikanischer Künstler litauischer Abstammung.

Nach der Flucht aus Litauen 1944 lebte George Maciunas mit seinen Eltern und Geschwistern in Deutschland bis die Familie 1948 in die USA emigrierte. Von 1949 bis 1952 studierte Maciunas Bildende Kunst, Graphik und Architektur an der Cooper Union School of Art in New York City, und von 1952 bis 1954 Architektur und Musikwissenschaft am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh, Pennsylvania. Maciunas führte sein Studium der Kunstgeschichte von 1955 bis 1960 an der New York University, Institute of Fine Arts, fort und arbeitete nach seinem Abschluss als Designer. Parallel dazu besuchte er von 1959 bis 1960 die Kompositionsklasse von Richard Maxfield an der New School of Social Research, wo er u.a. Bekanntschaft mit George Brecht, Al Hansen, Dick Higgins, Allan Kaprow, La Monte Young, Jackson Mac Low und Yoko Ono machte.

Im Dezember 1960 gründete George Maciunas mit dem litauischen Galeristen Almus Salcius die AG-Gallery, für Almus und George, in der Madison Avenue 925 in Manhattan. Von März bis Juli 1961 fanden dort Ausstellungen und Performances sowie Konzerte unter dem Titel Musica Antiqva et Nova statt. Aus finanziellen Gründen musste die Galerie im August 1961 wieder geschlossen werden. Maciunas nahm 1961 in New York auch zusammen mit George Brecht, Al Hansen und Allan Kaprow an den ersten Happenings teil und gestaltete im September das Layout für La Monte Youngs Publikation An Anthology.

Im Herbst 1961 zog Maciunas nach Wiesbaden, wo er als Graphiker bei der US Air-Force arbeitete. In Wiesbaden gründete er die Fluxus-Gruppe und koordinierte fortan ihre Aktionen. Im September 1963 kehrte Maciunas nach New York zurück und widmete sich dann vorwiegend der Produktion von Multiples und Fluxus-Publikationen.

Im September 1962 fand in Wiesbaden die Konzertreihe Fluxus – Internationale Festspiele Neuester Musik statt, bestehend aus 14 Aufführungen im Hörsaal des Städtischen Museums in Wiesbaden, die als erste Fluxus-Veranstaltungen angesehen werden. Neben George Maciunas waren Nam June Paik, Dick Higgins, Wolf Vostell, Emmett Williams und die Komponisten Karlheinz Stockhausen und John Cage die wichtigsten Teilnehmer. Sechs weitere Konzerte fanden anschließend in der Nikolai-Kirche in Kopenhagen und sieben Konzerte am Centre American des Artistes in Paris statt. George Maciunas verfasste 1963 ein Fluxus-Manifest, das er für das von Joseph Beuys in der Aula der Kunstakademie Düsseldorf organisierte Fluxus-Festival FESTUM FLUXORUM FLUXUS veröffentlichte.

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