Der italienische Konzeptkünstler Maurizio Nannucci (*1939) arbeitet überwiegend mit Neoninstallationen und gestaltet Kunst im öffentlichen Raum. Sein Oeuvre umfasst darüber hinaus Fotografien, Videos, Klanginstallationen, Druckgrafiken, Schallplatten, Sound Poesie, Künstlerbücher und Editionen. Er lebt und arbeitet in Florenz und Südbaden, Deutschland.

Nach dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Florenz und in Berlin besuchte Nannucci Kurse für elektronische Musik und arbeitete mehrere Jahre mit experimentellen Theatergruppen.

Mitte der sechziger Jahre begann er seine künstlerische Arbeit mit Experimenten in Kontext der Konkreten Poesie und der Konzeptkunst. Zusätzlich zur Sprache gilt sein besonderes Interesse der Farbe in allen ihren Ausformungen. Seine Arbeit lotet die vielschichtigen Zusammenhänge zwischen Sprache, Schrift und Bild aus, indem er sich sprachlicher Konzepte und Ideen bedient und diese in einer Vielfalt von Medien umsetzt, sowie zwischen Licht, Farbe und Raum, indem Farbe und Bedeutung verschmelzen. Auf der Suche nach künstlerischen Lösungen entwickelte Nannucci eine interdisziplinäre künstlerische Praxis, die sich durch ein weites Netzwerk an künstlerischen Kooperationen in den Bereichen Kunst, Architektur und Poesie manifestiert. Ab 1967 entstanden die ersten Neonarbeiten, die vielfältige Bedeutungsdimensionen und eine neue Raumwahrnehmung in seine Arbeit einführten. 

Maurizio Nannucci gründete 1968 den Verlag Exempla und Zona Archives Edizioni in Florenz, ein Künstlerprojekt, in dem Künstlerbücher, Künstlerschallplatten und Multiples von Sol LeWitt, John Armleder, James Lee Byars, Robert Filliou, Lawrence Weiner, Ian Hamilton Finlay, Carsten Nicolai, Olivier Mosset, John Giorno und Rirkrit Tiravanija erschienen. Von 1974 bis 1985 war er Teil des Non-Profit-Künstlerraumes Zona in Florenz und organisierte mehr als zweihundert Ausstellungen und Veranstaltungen. Von 1976 bis 1981 veröffentlichte er das Mèla Art Magazine und gründete 1981 Zona Radio, eine Radiostation, die Klangkunst und experimentelle Musik von Künstler/innen sendete. 1998 gründete er zusammen mit Paolo Parisi, Massimo Nannucci, Carlo Guaita, Paolo Masi und Antonio Catelani Base – Progetti per l'arte einen Nonprofit-Raum von Künstlern für Künstler.

Die Werke von Maurizio Nannucci sind in den wichtigsten Museen und Galerien in ganz Europa und Nordamerika ausgestellt worden. Maurizio Nannucci hat seit 1977 (documenta 6) mehrmals an der documenta in Kassel und seit 1978 mehrmals an der Biennale von Venedig sowie an den Biennalen von Sao Paulo, Sydney, Istanbul und Valencia teilgenommen.

ATJ

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