Die poetischen und künstlerischen Aktivitäten des spanischen Dichters und Künstlers José Luis Castillejo (1930 - 2014) sind eng mit den Orten seiner diplomatischen Tätigkeit verknüpft. José Luis Castillejo gilt als einer der Hauptvertreter der Konkreten Poesie.

Aufgrund des spanischen Bürgerkrieges wächst José Luis Castillejo in Paris (1936 - 1937) und Buenos Aires (1938 - 1945) auf. Von 1945 bis 1953 studierte er Jura in Sevilla und Madrid und schloss sein Studium mit der Promotion ab. Anschließend ging er zum Studium der französischen Literatur an die Université de Poitiers und zum Studium der englischen Literatur an die University of Cambridge. Von 1953 bis 1959 besuchte er die Diplomatenschule in Madrid und das Colegium Academicum in Heidelberg zum Studium der deutschen Literatur.

1959 tritt José Luis Castillejo in den diplimatischen Dienst ein und arbeitete bis 1964 in der spanischen Botschaft in Washington und anschließend bis 1968 in der spanischen Botschaft in Algier und dann bis 1970 in der spanischen Botschaft in Bonn. Von 1970 bis 1974 war er als Direktor der Internationalen Wirtschaftskooperation in Madrid tätig. Von 1974 bis 1978 ist er Generalkonsul in Stuttgart, von 1978 bis 1986 Botschafter in Nigeria und Benin sowie von 1986 bis 1988 Generalkonsul in Houston (Texas) gewesen.

1966 lernte Castillejo die beiden Künstler und Musiker Juan Hidalgo und Walter Marchetti kennen und schloss sich der Künstlergruppe Zaj an. Es entstand sein erstes Künstlerbuch La caída del avión en el terreno baldío. 1969 verließ er die Zaj Gruppe wieder. José Luis Castillejo veröffentlichte seit 1966 zahlreiche Publikationen und Essays. Dazu gehören mehrere Künstlerbücher, Künstlerschallplatten, Grafiken und Ephemera sowie theoretische Texte zur Kunst. Seine künstlerischen Werke entstanden alle im Kontext der konkreten und visuellen sowie der auditiven Poesie, die in Spanien auch als Experimentelle Poesie oder von Castillejo als „nueva escritura“ bezeichnet wird. 1978 stellte Castillejo seine literarischen und künstlerischen Aktivitäten ein, bis er 1996 anlässlich der ersten Zaj Retrospektive im Museo Reina Sofía wieder zu schreiben anfing, sowohl philosophische Essays als auch Künstlerbücher. Auch begann er Künstlerschallplatten zu produzieren.

Insgesamt sind zwei Künstlerschallplatten und eine Compact Disk, die nach dem Tod von José Luis Castillejo noch einmal als Schallplatte veröffentlicht wurde, erschienen:

  • The book of i´s, 1998 (Schallplatte, Milán: Alga Marghen)
  • The book of J´s, 1999 (Schallplatte, Milán: Alga Marghen)
  • Tlalaatala, 2001 (CD, Milán: Alga Marghen)
  • Tlalaatala, 2016 (Schallplatte, Milán: Alga Marghen)

ATJ

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