Die US-amerikanische Performance-Künstlerin, Musikerin und Filmregisseurin Laurie Anderson (*1947) ist besonders mit ihren Song „O Superman“ (1981) bekannt geworden. Er erreichte Platz 2 der britischen Singlecharts und erschien auch auf ihrem ersten Album „Big Science“ (1982).

Laurie Anderson studierte in Kalifornien und New York Kunstgeschichte und machte 1972 ihren Master in Fine Arts an der Columbia University. Ab den 1970er Jahren begann sie sich als Performancekünstlerin zu etablieren. Sie entwickelte diverse Instrumente, meist durch Veränderung oder Erweiterung traditioneller Instrumente mit elektronischen Klangerzeugern oder Abnehmern. 1977 entwarf sie den Viofonografen, eine Violine mit einer aufmontierten 7″-Single und Magnetbändern, über die sie den Violinenbogen strich. Sie nutzte die Instrumente für ihre Aufnahmen und Performances und wurde zu einer Pionierin in der elektronischen Musik.

In ihren Performances arbeitet Anderson mit Video- und Multimedia-Installationen und bringt ihren Körper, ihre Gestik, Mimik, Stimme und die Violine, in der sie ausgebildet ist, zum Einsatz. Ihre Performances erzählen Geschichten und waren multimediale Vorreiter.

Laurie Anderson, die sich früh als Filmregisseurin betätigt hatte, brachte 2015 den Film Heart of a Dog heraus. Darin verarbeitete sie das Sterben ihrer Mutter, den Tod ihres Mannes sowie den ihres Hundes vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen nach dem 11. September 2001.

Sie brachte mehrere Alben heraus, entwickelte das Bühnenprojekt Songs And Stories For Moby Dick, mit dem sie 1999 auf Tour ging, nahm viermal an der documenta in Kassel teil, war 1991 Mitglied der Jury der 41. Internationalen Filmfestspiele in Berlin und wurde 2016 in die Wettbewerbsjury der 73. Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen.

Laurie Anderson gab unter anderem folgende Studio-Alben und Schallplatten heraus:

  • 1982: Big Science
  • 1983: United States Live (5-LP Boxset)
  • 1984: Mister Heartbreak
  • 1986: Home of the Brave (Soundtrack)
  • 1989: Strange Angels
  • 1994: Bright Red
  • 1995: The Ugly One with the Jewels (live, Lesung mit Musik)
  • 2000: Talk Normal – The Laurie Anderson Anthology (Compilation)
  • 2001: Life on a String
  • 2002: Live at Town Hall New York City Sept 19–20, 2001
  • 2010: Homeland
  • 2015: Heart of a Dog (Soundtrack)
  • 2017: Laurie Anderson and Kronos Quartet: Landfall (Nonesuch Records)

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