George Brecht (1926 - 2008, geboren als George Ellis MacDiarmid) war eine herausragende Figur der Fluxus-Bewegung der 1960er Jahre, er war beständiger Teil der von George Maciunas begründeten Gruppe ab dem ersten Event 1962 bis zu Maciunas Tod in 1978. Brecht studierte am College of Pharmacy and Science in Philadelphia sowie an der New School for Social Research in New York bei John Cage. Bis 1965 arbeitete er als Chemiker für international agierende Unternehmen, engagierte sich aber bereits seit Beginn der 1960er Jahre im Bereich der Kunst. Beeinflusst von Jackson Pollock und Robert Ruschenberg interessierte er sich für den Zufall in der Kunstproduktion, weiterhin nahm er Aspekte des Dadaismus, Surrealismus und der Arbeit von Marcel Duchamp in seine Kunst auf. Gemeinsam mit Robert Watts gestaltete er das Yam Festival und nahm an Fluxus-Aktionen teil, bevor er 1965 nach Frankreich ging. Er wurde aktiver Teil der europäischen Fluxus-Bewegung, kollaborierte mit Robert Filliou und nahm an den Festum Fluxorum Performances, den Fluxkits, dem Flux Harpsichord Concert und anderen Fluxus-Aktion der 1960er und 70er Jahre teil. 1970 zog er nach Deutschland und lebte zuerst in Düsseldorf, dann in Köln. Brecht arbeitete auch außerhalb des Fluxus an traditionelleren Arbeiten, die in konventionellen Galerie-Kontexten ausgestellt wurde. Viele dieser Arbeiten zählten zu den Ready Mades. In 1968 ging Brecht nach London und erarbeitete dort sein Konzept der Landmassenverschiebung. 

Brecht war zeitlebens dem Zen-Buddhismus zugewandt und bezog asiatische Aspekte in seine Arbeiten ein. Ein Projekt war die Übersetzung des altertümlichen Texts Hsin-Hsin-Ming von Seng Ts'an. Gegen Ende der 1980er Jahre zog er sich aus dem Fluxus zurück, seine Arbeiten wurden jedoch weiterhin ausgestellt.

Er nahm an der Documenta 5, 6 und 8 teil und lehrte in den 1960ern am College of Art and Design in Leeds, 2006 gewann er den Berliner Kunstpreis.

PS

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