Markus Oehlen (*1956) wuchs als Sohn eines Grafikers und Cartoonzeichners auf und studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Er ist neben Martin Kippenberger ein wichtiger Vertreter der Neuen Wilden, eine auch Heftige Wilde genannte Künstlerbewegung der 1980er Jahre in Deutschland und Österreich, deren Ziel es war, der kargen, kognitiven Malweise der deutschen 1970er Jahre eine neue, expressionistische, freie und unbeschwerte gegenüberzustellen. Beeinflusst von Fluxus und Dada sollten bürgerliche Wertvorstellungen in Frage gestellt und überwunden werden.

Musikalisch drückte er diese Einstellung insbesondere durch sein Engagement in unterschiedlichen Punkbands aus. So war er Mitbegründer das Band Charley´s Girls, die später in der Kultband Mittagspause aufging. Die Nachfolgeband Fehlfarben, die ebenfalls von Oehlen mitbegründet wurde, wurde später zu einer der einflussreichsten New-Wave-Bands ihrer Zeit. Weitere Bandprojekte, an denen er hauptsächlich als Schlagzeiger mitwirkte, waren Flying Klassenfein, Vielleichtors, die Nachdenklichen Wehrpflichtigen und Van Oehlen.

Das Künstlerlokal Ratinger Hof in Düsseldorf nahe der Kunstakademie spielte bei der Entwicklung von Oehlens musikalischen Projekten eine wichtige Rolle. Die Kneipe war ein zentraler Künstlertreffpunkt und einer der ersten Orte in Deutschland, an dem regelmäßig Punkkonzerte stattfanden. Oehlen trat mit vielen seiner Bands dort auf.

Oehlen fand künstlerischen Ausdruck neben der Musik auch in der Malerei. Seine Bilder sind dunkel, aber farbenfroh, vorwiegend ungegenständlich und abstrakt. 1987 erhielt er den Berliner Kunstpreis und ist seit 2002 Professor an der Akademie der Bildenden Künste in München.

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