Christian Boltanski (*1944) ist ein französischer, autodidaktischer Künstler, der insbesondere durch seine Arbeiten zur Erinnerungskultur und Mythenbildung bekannt geworden ist. Er arbeitet mit der Rekonstruktion seiner eigenen Vergangenheit und derer von fiktiven Personen oder personifizierten Gegenständen. Erinnerungsstücke werden dazu in Installationen angeordnet, inventarisiert, verkauft oder Museen als fiktiven Nachlass angeboten. Dazu eignet er sich auch fremde Erinnerungsmomente an und macht sie zu seinen eigenen. 

Er beschäftigt sich mit essentiellen Fragen wie der nach Identität und Endlichkeit, nach dem Vergessen und Vergessen-Werden und nach dem Erinnerungswert von Objekten. 

Die Fotografie nimmt in seiner Arbeit einen hohen Stellenwert ein, ebenso das an den Totentanz indigener Völker angelehnte Schattenspiel. Er nutzt Vitrinen zur Anordnung von Erinnerungsstücken aus einer Kindheit.

Seine Arbeiten waren mehrfach auf der Documenta in Kassel und der Biennale Venedig vertreten, er wurde international mit Ausstellungen und Retrospektiven geehrt. Boltanski lebt und arbeitet in Malakoff südlich von Paris.

PS

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