Die deutsche Band Kraftwerk, die 1970 von Ralf Hütter und Florian Schneider in Düsseldorf gegründet wurde, gilt als wegweisend und prägend für diverse Störungen der Pop- und elektronischen Musik in den 1980er und 1990er Jahren. Hütter und Schneider lernten sich an der Kunstakademie in Remscheid kennen und studierten gemeinsam am Konservatorium Düsseldorf, Hütter spielte elektronische Orgel, Schneider Querflöte, beide mit großem Interesse an Improvisation und avantgardistischer Musik. Durch den für ihre Zeit neuartigen Einsatz von elektronischen Instrumenten entwickelte Kraftwerk stilbildende Sounds. Reduzierte Melodiefragmente und elektronische Soundeffekte zeichnen den Klang der Gruppe aus, der in späteren Jahren als Orientierung für Größen der Popmusik wie Ultravox oder Depeche Mode, Joy Division,Björk oder The Jesus and Mary Chain dienten. Somit gilt Kraftwerk als stilprägend für viele Bands der kommerziellen Popmusik, doch beeinflusste sie ebenfalls die Detroit-Techno-Szene und andere Sparten der elektronischen Musik.

Hervorgegangen ist die Band aus dem Anfang 1970 von Hütter und Schneider gegründeten Kling-Klang-Studio, der Produktionsstätte der beiden Musiker in einer ehemaligen Werkstatt im Düsseldorfer Stadtteil Friedrichstadt. Hütters und Schneiders Vorgängerprojekt war Organisation (kurz für Organisation zur Verwirklichung gemeinsamer Musikkonzepte). Kraftwerk bestand und besteht den größten Teil seiner Bandgeschichte aus vier Mitglieder und Musikern. Während die beiden Gründer Kern der Gruppe waren, wechselten die anderen Mitglieder diverse male. Im Jahr 2008 verließ Gründungsmitglied Florian Schneider die Band.

Das alle Inhalte überspannende Thema der Band war und ist die moderne Technik und ihre Beziehung zum Menschen. Die Bandmitglieder ordnen sich insofern ihrem thematischen Konzept unter, indem sich nicht als menschliche Individuen, sondern als gleichgeschaltete, austauschbare Maschinenmenschen auftreten. 

Kraftwerk setzte von Beginn an auf Aufnahmemedien wie das Tonband oder die Audiokassette, die es ihnen ermöglichten, Aufnahmen selbst durchzuführen. Des Weiteren nutzten Sie in ihren Anfangszeiten selbstgebaute Verstärker, auch in der weiteren Bandgeschichte entwarfen und bauten sie Studioequipment. Bereits in den frühen Jahren hatte die Band einen Techniker eigens für die Betreuung der Studioausrüstung angestellt. 

Kraftwerk ist bis heute aktiv und mit vielen Preisen für ihr musikalischen Schaffen ausgezeichnet worden. 

 

Besonders die ersten beiden Kraftwerk-Alben werden durch ihren experimentellen Charakter als Werke der Sound-Art gesehen:

  • 1970: Kraftwerk 1
  • 1972: Kraftwerk 2

Werke zum Hören