André Jolivet (1905 - 1974) war ein französischer Musiker und Komponist. Von Kindheit an stand er der Kunst nahe, sein Vater war bildender Künstler, seine Mutter Pianistin. In seinem musikalischen Werk wurde er unter anderem von Edgar Varèse und Paul Le Flem stark beeinflusst. Von Beginn an begriff er seine Arbeit als nicht-konformistisch, eine Einstellung, die er zeitlebens beibehielt. Er hatte das Ziel, der Musik ihre ursprüngliche, archaische Bedeutung zurückzugeben, die sie hatte, als sie noch ein magischer, beschwörender Ausdruck der Menschen für ihre Religiosität war. Er strebte eine Verbindung von Humanismus und Universalismus an, er schrieb Musik, die den Menschen in seinem natürlichen Dasein direkt ansprechen sollte.

Bei seinen Kompositionen bediente er sich der Stilmittel unterschiedlichster Kammermusik-Richtungen und verflocht sie zum Teil in ein und demselben Stück miteinander. Er liess sich beeinflussen vom Jazz, von indischer Musik, vom Klassizismus und von ersten elektrischen Instrumenten. Er gilt als einer der großen französischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. 

Von 1945 bis 1959 war er Leiter der Comédie-Française, eines der fünf Nationaltheater Frankreichs und hatte eine Professor für Komposition am Conservatoire de Paris inne. 

PS 

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