Seitenpfad:

Ja Ja Ja Nee Nee Nee (1970)

Joseph Beuys

Joseph Beuys

Ti­tel des Albums: Ja Ja Ja Nee Nee Nee
Ti­tel: - (Seite 01)
Her­aus­ge­ber: Gabriele Mazzotta Editore, Milano
Da­tum: 1968/1970
Me­di­um: re­cord 30 cm + booklet
Edition: 500 n. & stamped

 

Die Aufnahme Ja Ja Ja Nee Nee Nee stammt von dem gleichnamigen Fluxus-Konzert in der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und basiert auf einer kompositorischen Idee von Henning Christiansen. Die Aktion von Joseph Beuys fand am 14. Dezember 1968 zusammen mit Hennig Christiansen, einem Musiker, und Johannes Stüttgen, einem Schüler und Assistenten des Künstlers, statt. Fast eine Stunde lang haben sie die Worte Ja, Ja, Ja, Ja, Ja, Nee, Nee, Nee, Nee, Nee in unterschiedlichen Sprechgeschwindigkeiten und mit unterschiedlichen Intonationen, ruhig und auch rhythmisch wiederholt.

Das Stück erscheint als Satire wie eine typische Unterhaltung alter Frauen. Dabei erzeugt die Aufnahme selbst keine direkt komische Wirkung. In der Art eines meditativen Mantras dient die unaufhörliche, fast hypnotische Wiederholung einer einzigen einfachen Phrase dazu, den Geist der Zuhörer/innen zu leeren, ihn von der gewohnten Flut von Gedanken und Urteilen zu befreien sowie von dem eigenen unaufhörlichen Strom von Bestätigungen und Ableugnungen. Diese im rheinischen Dialekt vertraute Äußerung für alles und nichts wird zum ironischen Sinnbild der unaufhebbaren Dialektik des alltäglichen Lebens. Die – strenglogisch gesehen – sinnentleerte Ambivalenz von Ja/Nein ist als menschliche Äußerung dennoch die genaue Beschreibung einer Gemütslage. (Medienkunstnetz.de)

Dieser endlose Monolog mit seinem hypnotisierenden Sound wurde in mehreren Formaten veröffentlicht. Das Sound-Werk Ja Ja Ja Ja Ja, Nee Nee Nee Nee Nee wurde 1969 das erste Mal als Multiples veröffentlicht, das von Gabriele Mazzotta Editore in Mailand in einer Auflage von 100 Exemplaren herausgegeben wurde. Zwischen einem Stapel aus 20 Filzplatten wurde die Tonbandspule mit der Aufnahme der Aktion eingelegt. 1970 erschien das Vinyl-Album Ja Ja Ja Nee Nee Nee mit einem Klappcover und einem 12-seitigen Booklet, das 11 ganzseitige schwarz-weiß-Fotografien enthält. Diese LP wurde ebenfalls von Gabriele Mazzotta Editore verlegt. Über 20 Minuten pro Seite ist die Stimme von Joseph Beuys zu hören, die in verschiedenen Intonationen immer wieder „Ja ja ja nee nee nee“ sagt. 2001 hat das Joseph Beuys Medienarchiv eine CD mit der gesamten Performance unter dem Titel Ja Ja Ja Ja Ja, Nee Nee Nee Nee Nee herausgegeben.

ATJ