Die Künstlergruppe Art & Language gilt als bedeutender Einflussfaktor auf die konzeptionelle Kunst in Großbritannien und den USA. Sie wurde im Jahr 1968 von Terry Atkinson und Michael Baldwin gegründet, die sich während des Studiums am Coventry College of Art kennenlernten. Die Gruppe vergrößerte sich schnell um weitere Mitglieder wie David Bainbridge und Harold Hurrel. Im weiteren Verlauf schloss sich die Gruppe mit den Mitgliedern der New Yorker Society for Theoretical Art and Analysis zusammen und wuchs Anfang der 1970er Jahre auf 15 Mitglieder, insgesamt waren im Laufe der aktiven Zeit 20 Mitglieder beteiligt.
Die Gruppe hatte sich zum Ziel gesetzt, die traditionellen, nonverbalen Ausdrucksformen der Kunst wie Malerei und Plastik in Frage zu stellen und neue, konzeptionelle, theoretische, analytische und textbasierte Wege der Kunstproduktion einzuschlagen. Kommunikation und sozialer Austausch standen im Fokus der konzeptuellen Arbeiten, sowohl als Ausdrucksform als auch als interne Arbeitsweise. Als ein Medium gab sie ab 1969 die Zeitschrift Art-Language heraus und gründete den Verlag Art & Language Press in Cambridge.
Das politische Engagement der Gruppe sorgte für den Zerfall der Gruppe in den späten 1970er Jahren. Viele Mitglieder gingen an andere Orte, um ihren politischen Aktivismus fortzusetzen und die Ideale, die sie bei Art & Language entwickelt hatten, weiterzutragen. Andere entfernten sich durch neue berufliche Situationen von der Gruppe. Als Kern blieben ab 1977 Michael Baldwin und Mel Ramsben zurück, die in Bandbury, Oxfordshire verortet sind. Dennoch war Art & Language weiterhin aktiv und unter anderem an der Documenta 5, Documenta 6, Documenta 7 und Documenta 10 beteiligt, stellte im Museum of Modern Art New York aus und wurde für den Turner Preis nominiert.
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