Bob Cobbing (1920 - 2002) gilt als einer der bekanntesten britischen Dichter des 20. Jahrhunderts. Der Künstler und Dichter ist ein Vertreter der konkreten und visuellen Poesie sowie der Lautpoesie, und einer der berühmtesten Sound Poeten der Welt.
Cobbing arbeitete zuerst als Buchhalter und dann als Lehrer am Bognor Training College. Nach seiner Tätigkeit als Lehrer wurde er in den 1960er Jahren Manager des Buchladens Better Books in London (Charing Cross Road), der zu einem bekannten Treffpunkt der Untergrundszene wurde. Der Buchladen diente auch für Lesungen, als Bühne, Kino und Galerie. Cobbing begann gleichzeitig Avantgarde Filme zu zeigen, was unter dem Titel Cinema 65 lief und als Vorläufer der London Film-Makers' Co-op gilt. 1966 gründete er zudem in London die Association of Little Presses. 1968 gründete er die Westminster Group of Experimental Poets (WOUP).
Bevor er sich anschließend als freier Schriftsteller dem Performen seiner eigenen Werke widmete, gab er 1951 bereits die Zeitschrift And heraus und anschließend die Zeitschrift Kroklok. 1963 gründete er zusammen mit John Rowan and Jeff Nuttall das Writers Forum als Verlag und Dichterforum. Bis 2002 veröffentlichte das Writers Forum mehr als 1000 Faltblätter, Broschüren und Bücher zur experimentellen Poesie. Viele eigene Werke von Bob Cobbing wurden publiziert, ebenso Werke von Künstlern wie John Cage, Ian Hamilton Finlay und Allen Ginsberg. Der Franzose Pierre Garnier und der Italiener Arrigo Lora-Totino nahmen 1990 als Gäste an dem Schriftsteller Workshop teil.
Bob Cobbing hat an den meisten internationalen Festivals für Sound Poetry in Europa und Amerika teilgenommen.
Zu Bob Cobbing’s bekanntesten Lautgedichten gehören u.a.:
- 1964: ABC In Sound
- 1967: Kurrirrurriri
- 1968: Six Sound Poems
- 1969: Whisper Piece
- 1970: Etcetera: A New Collection of Found and Sound Poems