Aleksej Eliseevič Kručënych (1886-1968) war ein russischer Dichter und neben Wladimir Majakovskij und Velemir Chlebnikov ein weiterer einflussreicher Vertreter des russischen Futurismus. Er gilt als der engagierteste Theoretiker der Bewegung und veröffentlichte neben zahlreichen Gedichten auch viele futuristische Essays und kunsttheoretische Abhandlungen. Er war der Sohn einer Bauernfamilie, studierte an der Kunstschule Odessa, arbeitete zunächst als Gymnasiallehrer und widmete sich mehr und mehr seiner eigenen Kunst, ging dafür nach Moskau und Tiflis.

Gemeinsam mit Majakovskij und Chlebnikov zählt er zu den radikalsten Vertretern des russischen Futurismus und entwickelte gemeinsam mit ihnen u.a. das futuristische Manifest Eine Ohrfeige dem allgemeinen Geschmack und die transmentale Kunstsprache Zaum. Er war Teil der Künstlergruppe 41°.

Neben seinen zahlreichen eigenen Buchveröffentlichungen brachte er auch Werke anderer Poeten und Künstler heraus, oft mit günstigsten Produktionsmethoden, in kleinen Auflagen und als Mischtechnik aus Druck und Handschrift bzw. Zeichnung. Ab den 1930er Jahren stellte er seine eigene künstlerisch Arbeit ein und widmete sich mehr und mehr der Kunsttheorie.

PS

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