Morton Feldman (1926 - 1987) was ein US-amerikanischer Komponist. Er wuchs in Brooklyn auf und begann seine musikalische Entwicklung im Alter von 12 Jahren am Klavier. Er studierte Komposition und lehrte ab 1973 an der University of New York.
In 1950 begegnete er John Cage, woraus sich ein intensiver, langjähriger Gedankenaustausch entwickelte, der Feldmans Arbeit entscheidend prägte. Des Weiteren wurde Feldman während seiner frühen Jahre von Earle Brown und Christian Wolff, aber auch von bildenden Künstlern, die zu seinem Freundeskreis zählten, beeinflusst. Darunter waren Jackson Pollock, Mark Rothko, Jasper Jones und Robert Rauschenberg.
Feldmans Kompositionen sind eher der Langsamkeit, Reduktion, geringen Veränderungen und den leisen Klängen verschrieben. Besonders einige späte Werke werden der Minimal Music zugerechnet, obgleich er auch Werke schuf, die das Gegenteil von Reduziertheit und Minimalismus sind.
Ein Ziel der Arbeit Feldmans war die Aufhebung von Hörgewohnheiten und kompositorischen Konventionen. So schuf er Werke von ungewohnter Länge und Ausdauer, die dem Hörer ein neues Verständnis vom „Eintauchen“ in die Musik ermöglichte. Feldmans Musik wird über die bis zu fünfstündige Dauer seiner Werke als integrativ beschrieben und als ein Erlebnis, das den Zuhörer nicht nur analytisch und selektiv zuhören lässt, sondern ihn mit allen Sinnen in das Klangerlebnis integriert und ein ganzheitliches Erleben der Komposition zum Ziel hat. Feldman gibt dazu an: „My whole generation was hung up on the 20- to 25-minute piece. It was our clock. We all got to know it, and how to handle it. As soon as you leave the 20- to 25-minute piece behind, in a one-movement work, different problems arise. Up to one hour you think about form, but after an hour and a half it's scale. Form is easy: just the division of things into parts. But scale is another matter.“ Tom Service schrieb 2012 im The Guardian: „That’s the point about Feldman's long pieces: they don't hypnotise or immerse you in a comforting sonic bath, they call for your attention and, through that, change you.“
In den 1950er und 60er Jahren entwickelte er eine grafischen Notation mit dem Ziel, dem Interpreten präzisere Angaben zu Geschwindigkeit und Rhythmus zu geben und seine kompositorischen Ideen so umfassend wie möglich zu vermitteln. Dagegen war es von Feldman nicht gewollt, eine größere improvisatorischer Freiheit zu geben oder die grafischen Partituren als Kunstwerk zu betrachten. Nachdem er feststellen musste, dass diese Art der Notationen sein Ziel nicht erreichte, wechselte er zum Ende der 1960er Jahre zurück zur klassischen Notenschreibung.
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