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Tempo liquido 1 (1979)

Christina Kubisch & Fabrizio Plessi

Christina Kubisch Fabrizio Plessi

Ti­tel des Albums: tempo liquido
Ti­tel: Tempo liquido 1 (Track 01)
Her­aus­ge­ber: DIVerso/Cramps Records, Milan
Da­tum: 1979
Me­di­um: re­cord 30 cm

 

Über das Sublabel DIVerso von Cramps Records erschien Tempo Liquido 1979 als LP auf Vinyl und CD. Das Album besteht aus zwei Stücken, wobei hier das erste zu hören ist.

Fabrizio Plessi und Christina Kubisch entwickelten zwischen 1973 und 1979 eine intensive künstlerische Zusammenarbeit. Beide arbeiteten an der Aufhebung der Trennung von Bild und Klang. Mit Videokameras und Monitoren projizierten sie live die Details ihrer Perfomances, sodass die Zuschauer*innen die detailierten Handlungen der beiden Musiker genau verfolgen konnten. Unter anderem spielte Kubisch die Flöte auf ungewöhnlich Art und Weise, während sie mit einem Wasserstrahl auf eine Steeldrum zielte. Fasziniert von außereuropäischen Instrumenten verwendete sie eine Steeldrum auch in Tempo liquido. Das Shō, ein japanisches Instrument aus Bambus, sowie ein Carillon und sogenannte Fingerpicks kamen ebenfalls zum Einsatz.

Das Stück ist eine Mischung aus manuell erzeugten Geräuschen und elektroakustischen Klängen. Kubisch und Plessi veränderten die während ihrer Performances entstandenen Aufnahmen im Anschluss elektronisch und stellten sie zu neuen Arrangements zusammen. Im Verlauf des Stücks Tempo liquido 1 kommen zu den Tönen eines Synthesizers die des Carillon, des Shō und der Steeldrum hinzu. Der dominante Ton, der nach zweieinhalb Minuten einsetzt, wird im Laufe des Stücks lauter und erscheint häufiger. Zeitgleich verblassen die anderen Klänge, bis sie nach und nach nicht mehr zu hören sind. Der vorherrschende Ton übernimmt und ist am Ende der einzig hörbare. So endet das erste Stück wie das zweite beginnt. Dort scheint der vorherrschende Ton sich wieder zu entfernen, bis er komplett verstummt. Die anderen Töne übernehmen wieder und das zweite Stück endet wie das erste beginnt.

CM, PS