Pierre Henry (1927 - 2017) war französischer Komponist und gilt als Pionier der Musique Concrète und der elektronischen Musik. Er studierte am Pariser Konservatorium und lernte im Club d’Essai-Studio des RTF Pierre Schaeffer kennen, mit dem eine fruchtbare musikalische Zusammenarbeit begann. Henry und Schaeffer gründeten die GRMC (Groupe de recherche de musique concrète) zur experimentellen Forschung und Begründung der Musique Concrète. Es entstand die Symphonie pour un homme seul (1950), die als erstes Stück der Musique Concrète gilt und durch das Fehlen einer Partitur und den Einsatz von Schallplatten als alleinige Klangquelle zur Erzeugung von musikalischen Collagen großes Aufsehen erregte.
Er gründete weitere Projekte wie das Studio Apsome, das als erstes privates Studio für elektronische Musik in Frankreich gilt, kooperierte unter anderem mit dem Musiker Jean Baronnet, den Choreografen Maurice Béjart und Alwin Nikolais und der Gruppe Spooky Tooth. In den späten 1960er Jahren erweiterte er sein Genre um die Rock Musik und schuf mit Psyché Rock ein Stück, das später in veränderten Varianten Titelmusik von Radio- und Fernsehproduktionen wurde (Questionmark, Futurama).
Er war Besitzer der Studio Son/Rè und gilt als einer der produktivsten und profiliertesten Musiker der elektronischer und zeitgenössischen Musik seiner Zeit. Er hatte mit seinen Experimenten in der elektronischen Musik entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der Neuen Musik und des Techno.
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