Mauricio Kagel (1931 - 2008) wurde in Buenos Aires geboren und entstammt einer deutsch-russischen Familie. Er wurde bereits in frühen Jahren durch seinen Vater an die Musik herangeführt und lernte zunächst autodidaktisch und mit Privatlehrern Gesang, Dirigieren, Klavier, Violoncello und Orgel. Später studierte er Philosophie und Literatur an der Universität von Buenos Aires. Er arbeitete als Filmkritiker und Repetitor/Studienleiter und gründete 1954 das Orchester des Teatro Colon, dessen Direktor er ein Jahr später wurde. 1957 kam er nach Deutschland, wo er Phonetik und Kommunikationswissenschaften in Bonn studierte und am Studio für elektronische Musik in Köln arbeitete. Ab den 1960er Jahren hatte er vielfältige Engagements am Theater, an Film- und Musikakademien, nicht nur in Deutschland sondern auch in New York und Göteborg. Er wurde Leiter der Rheinischen Musikschule in Köln und Professor für Neues Musiktheater an der Kölner Musikhochschule.
Er gilt als Hauptbegründer des Neues Musiktheaters der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, arbeitete als Filmemacher, wobei er bei der Herstellung seiner eigenen Filme und Hörspiele auch die Rolle des Regisseurs und Produzenten übernahm. Er trat international auf und erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen für seine Werke, die als fantasie- und humorvoll, originell und vielseitig gelten.
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