Der brasilianische Künstler Cildo Meireles (geboren 1948 in Rio de Janeiro) arbeitet konzeptionell und mit größeren Installationen, in denen Sound oft ein wichtiges Element ist.
Schon sehr früh interessiert er sich für Zeichnung und räumliche Bezüge. Sein Vater arbeitete für den Indian Protection Service. Prägende Eindrücke und Erfahrungen sammelte Cildo Meireles auf den damit verbundenen Reisen der Familie durch viele Regionen Brasiliens.
Ab 1963 studierte er Kunst an der District Federal Cultural Foundation in Brasilia, ab 1967 in Rio de Janeiro an der Escola Nacional de Belas Artes. Seine Werke sind stets politisch und zeugen vom Widerstand gegen politische Unterdrückung. In den späten 1960er Jahren lernte er die Kunst von Lygia Clark und Hélio Oiticica kennen. Mit ihnen zählt er zur brasilianischen Avantgarde.
1969 war er einer der Gründer des Experimental Unit des Museu de Arte Moderna in Rio de Janeiro und 1975 Herausgeber der Zeitschrift Malasartes.
1970 initiierte er künstlerische Interventionen in Warenkreisläufe. Er präparierte Coca-Cola-Flaschen und Geldscheine. Auf die leeren Flaschen klebte er Etiketten, die erst bei erneuter Befüllung sichtbar wurden, mit Botschaften wie „Yankees Go Home“. Auf die Scheine druckte er politische Botschaften wie „Wer hat Herzog ermordet?", ein Verweis auf einen Journalisten, der in einem Gefängnis starb.
Cildo Meireles‘ Arbeiten wurden international in zahlreichen Ausstellungen gezeigt. 1992 und 2002 war er auf der documenta vertreten, 2005 auf der Biennale in Venedig. 2008 zeigte die Tate Modern eine umfangreiche Retrospektive seines Werks.