Milan Knížák (*1940) ist ein tschechischer Künstler und Musiker, der mit der Fluxus-Bewegung in Verbindung gebracht wird und die ersten Happenings in der Tschechoslowakei veranstaltete. Die ersten Happening-artigen Veranstaltungen nannte er Ceremonies und Demonstrations. 1963 gründete er gemeinsam mit Jan Mach, Vít Mach, Sonia Švecová, Jan Trtílek and Robert Wittmann die Künstlergruppe Aktuální umění (Actual Art), die ein gleichnamiges Magazin herausbrachte, in dem die Gruppe ihre künstlerischen Aktionen dokumentierte. Die Gruppe war aktiv in Musik, Mail Art, Samizdat und anderen, auch kunstfremden Ausdrucksformen, mit dem Ziel, Kunst und Alltag aneinander anzunähern und das Bewusstsein für die Rolle der Kunst zu schärfen. Knížák wollte dem alltäglichen Leben mehr Lebendigkeit, mehr Alternativen und mehr Aesthetik hinzufügen und das Lebens selbst in Kunst verwandeln. 

In 1965 begann er, Musik zu verfremden, indem er Schallplatten auf allerlei ungewöhnliche und zerstörerische Art behandelte und daraufhin wieder abspielte. Die Aufnahmen dieser musikalischen Interventionen veröffentlichte er auf Schallplatte unter dem Titel Broken Musik.

Knížák stand international mit Fluxus-Künstlern wie Allan Kaprow, Jean-Jacques Lebel und George Brecht in Verbindung, letzterer ernannte ihn zum "Director of Fluxus East". Anfänglich lehnte der eine Verknüpfung seiner Arbeit mit Fluxus ab, aufgrund der alltagsfremden und theatralischen Expressionen. Im Laufe der Zeit und mit steigender Anzahl von Kooperationen mit Fluxus-Künstlern sah er sich mehr und mehr zugehörig. In 1968 ging er für zwei Jahre in die USA, um kooperative Fluxus-Aktionen durchzuführen. Er kehrte 1970 nach Prag zurück und ging 1979 für ein Jahr nach Berlin. 

Er lehrte an der Academy of Fine Arts in Prag, arbeitete dort als Berater und war international vielfältig als Lektor tätig. Zwischen 1999 und 2011 war er Direktor der Nationalgalerie in Prag.

PS

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