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einleitung und erster teil: rondo (1926)

Kurt Schwitters

Kurt Schwitters

Ti­tel des Albums: Ursonate
Ti­tel: einleitung und erster teil: rondo (Track 01)
Her­aus­ge­ber: Wergo, Mainz
Da­tum: 1921-32, publ. 1994
Me­di­um: cd + booklet
Cover: nach K. Schwitters

 

Kurt Schwitters arbeite zwischen den Jahren 1923 und 1932 an der Sonate in Urlauten, auch Ursonate genannt. Es ist ein dadaistisches Lautgedicht, das Schwitters über beinahe 10 Jahre fortwährend veränderte und verbesserte und in 1932 bei der Reichsrundfunkgesellschaft Stuttgart in seiner endgültigen Form aufnahm. 

Erschienen ist die Ursonate erst 1993 beim Plattenlabel Wergo in Mainz, es wird jedoch vermutet, dass diese Aufnahme tatsächlich von Kurt Schwitters Sohn Ernst stammt, was durch Stimmvergleiche bestätigt werden konnte. Im 1932 erschienenen Heft 24 der von Kurt Schwitters herausgegebenen Zeitschrift Merz veröffentlichte dieser die von Jan Tschichold gestaltete Partitur des Stücks.

Die Ursonate steht in der Tradition des Dada, alles überkommene, traditionelle und eingebürgerte in Kunst und Gesellschaft in Frage zu stellen, aufzubrechen durch Aufhebung der Ordnungsprinzipien, der Ästhetik und der Verfahrensweisen zu zerstören. So ist auch Ursonate ein Aufbrechen der Form der Sonate, der Sprache, des Rhythmus und der Tonalität. 

Der Titel Ursonate impliziert in Schwitters Arbeit, die erste jemals geschriebene Sonate und somit die Basis zu sein, auf die alle nachfolgenden Sonaten aufbauen. Um diesen Zusammenhang herzustellen, wählt Schwitters einen Aufbau des Stücks in vier Teilen, die den Sätzen einer traditionellen, musikalischen Sonate entsprechen sowie einen Singsang in der Stimme, der eine Melodie andeutet. Die Laute sind dabei in vollkommen frei erfundener, aber präzise in der Abfolge aufeinander abgestimmten Form angeordnet, was einen neuen Rhythmus und eine neue tonale Erfahrung ermöglicht. 

Der Arbeit wird derzeit eine gewissen Zeitlosigkeit und Aktualität unterstellt, da sie als Formulierung der sehr schwer zu gebenden Antwort auf die turbulenten gesellschaftlichen und politischen Ereignisse unserer Zeit gesehen werden kann.

PS