Walter Ruttmann (1887 - 1941), dessen Vorname gelegentlich auch in der Schreibweise „Walther“ erscheint, war einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Experimentalfilms. Nach seinem Studium der Architektur und Malerei gründete er 1919 eine Filmfirma und arbeitete als Regisseur und Kameramann. 1927 drehte er den historisch bedeutenden Montagefilm Berlin - Sinfonie einer Großstadt, sein im gleichen Jahr folgender Film Lichtspiel Opus I gilt als der erste abstrakte Film, der in Deutschland öffentlich aufgeführt wurde. Er führte 1929 Regie bei Melodie der Welt, der als erster abendfüllender deutschen Tonfilm gilt und trug wesentliche Animationsarbeiten zu Filmen von Fritz Lang und Lotte Reiniger bei. Ruttmann passte sich im weiteren Verlauf seines Schaffen an die Bedürfnisse der nationalsozialistischen Politik in Deutschland an und schuf für die UFA Dokumentar- und Propagandafilme im Sinne der NSDAP. Durch Tonexperimente wie Deutscher Rundfunk (1928) oder Tonmontagen wie Weekend (1930) leistete Ruttmann einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des deutschen Hörspiels. 

Ruttmann starb in einem Berliner Krankenhaus an den Folgen von Verletzungen, die er sich als Kriegsfotograf an der Front zugezogen hatte. 

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