Der italienische Komponist Walter Marchetti (1931 - 2015) gilt als Pionier der interaktiven und konkreten Musik. Er war Componist, Performer und Installationskünstler und was beeinflusst von David Tudor sowie von John Cages dadaistischen Arbeiten.  Er gründete mit Cages Unterstützung und gemeinsam mit Juan Hidalgo 1964 in Madrid die Gruppe Zaj für experimentelle Musik und Performancekunst.

Zaj arbeitete mit vielen Künstlern der spanischen Avantgarde zusammen und erhielte bedeutende Beiträge beispielsweise von Jose Luis Castillejo und Esther Ferres. Die Gruppe stand der Fluxus-Bewegung nahe und nahm unter anderem an den von George Maciunas organisierten Fluxus-Veranstaltungen teil. Zaj trat in vielen westeuropäischen Ländern auf und kreierte beispielsweise die Soundinstallation Wools für die Feier zum Ende des akademischen Jahres am Deutschen Institut in Madrid. In den 1970er Jahren fand die Gruppe auch in Nordamerika Bekanntheit und war mit 28 Konzerten und zwei Seminaren in den USA und Kanada auf Tour. In den späten 1980er und frühen 1990er Jahren beendeten Marchetti und Hidalgo ihre langjährige künstlerische Zusammenarbeit und lösten Zaj 1993 auf. 

Marchetti schuf neben musikalsichen Kompositionen auch Installationen, als er aus Toilettenpapierrollen einen Flügel nachbaute oder dieses Instrument einmauerte.

Walter Marchetti veröffentlichte unter anderem folgende Alben:

  • La Caccia (Da Arpocrate Seduto Sul Loto) (1974)
  • Per La Sete Dell’orecchio (1984)
  • Antibarbarus (1998)

Werke zum Hören