Vitaly Komar (*1943) und Alexander Melamid (*1945) sind ein russisches Künstlerduo, das unter dem Namen Komar en Melamid auftritt. Beide Künstler stammen aus Moskau und studierten an der Stroganov Universität für Kunst und Design. Sie traten stets als Kollektiv auf und stellten ihre persönliche Autorschaft hinter die der Gruppe: “Even if only one of us creates some of the projects and works, we usually sign them together. We are not just an artist, we are a movement”

Sie entwickelten in den späten 1960er und 1970er Jahren die Sots Art, die Einflüsse von der sowjetischen Pop Art, von Konzeptkunst, Dadaismus und Realismus beinhaltete. In ihren interdisziplinären Arbeiten zwischen Malerei, Installation, Performance, Fotografie, Musik und Poesie prägten Sie die russische post-moderne Kunst der 1980er Jahre und kooperierten mit Fluxuskünstlern wie Andy Warhol, Charlotte Moorman und anderen.

Durch ihre kritischen und nicht-konformen Arbeiten gerieten sie in den 1970er Jahren in Konflikt mit dem sowjetischen Staat. 1973 wurden sie aus der Soviet Artist Union ausgeschlossen und 1974 während einer Performance verhaftet, Arbeiten wurden durch die Polizei zerstört.

1978 ging das Künstlerduo nach New York, wo sie als erste russische Künstler Unterstützung vom National Endowment of the Arts erhielten. In ihren Arbeiten behandelten Sie Themen wie Kunst als Religion, Spiritualität und Ironie. 1988 erhielten sie die amerikanische Staatsbürgerschaft.

In den 1990er Jahren setzten sich die Künstler für den Erhalt sowjetischer Denkmäler ein und konnten durch medienwirksame Projekte Zerstörungen verhindern. Weiterhin initiierten sie öffentlichkeitswirksame Projekte wie die Werkserie People´s Choise, die Oper Naked Revolution, das Projekt When Elephants Paint: The Quest of Two Russian Artists to Save the Elephants of Thailand und Symbols of the Big Bang. In 2003 beendeten Komar und Melamid ihre künstlerische Zusammenarbeit.

PS

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