Katalin Ladik (*1942) ist eine serbische Poetin und interdisziplinäre Künstlerin, die neben der Schriftstellerei insbesondere in den performativen Künsten aktiv ist. So arbeitete sie in den 1960er und 70er Jahren als Moderatorin für das Radio und als Schauspielerin für das Theater ihrer Heimatstadt Novi Sad, später auch für Film und Fernsehen. In den 1990ern war sie als Redakteurin aktiv und lehrte im Bereich Musik und Theater.

1962, während sie als Bankangestellte arbeitete, begann sie, Gedichte zu schreiben und sich intensiv für die Poesie zu begeistern. Sie erweiterte schnell ihren Arbeitsbereich auf Lautpoesie, Visuelle Poesie und Performance, Happenings, experimentelles Theater und Musik, sie erprobte experimentelle Herangehensweisen an die Kunst. Des Weiteren drückte sie sich in Fotografie und Collage aus. Die reine Schriftstellerei, das Fixieren von Poesie auf Papier, war ihr schnell zu statisch geworden, sie suchte beweglichere Formate, die Spontaneität und Veränderbarkeit zuließen, ganzkörperlichen Ausdruck ermöglichten und Ton und Klang erfahrbar machten. Sie arbeitete zunehmend abstrakt, analysierend, sezierend und grenzüberschreitend, suchte nach den Grundstrukturen der Sprache und nach den inneren Kräften des Zusammenspiels von Ton, Kommunikation und Menschsein.

2007 veröffentlichte Ladik ihren ersten Roman, der viele autobiographische Elemente enthält. Sie wurde für ihre künstlerische Arbeit vielfach ausgezeichnet, heute lebt und arbeitet sie in Novi Sad und Budapest.

PS

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