Guillaume Apollinaire (1880 - 1918), der eigentlich Wilhelm Albert Włodzimierz Apolinary de Wąż-Kostrowicki hieß, gilt als einer der wichtigsten Dichter und Lyriker des frühen 20. Jahrhunderts. Der französische Schriftsteller mit italienisch-polnischen Wurzeln zählt zu den großen und einflussreichen Avantgardisten und Erneuerern der Poesie. Er wuchs in Rom auf und lebte ab einem Alter von 20 Jahren in Paris und Deutschland, wo er zu schreiben begann. Als sein Meisterwerk gilt der Sammelband Alcools, den er 1913 veröffentlichte. 

Im Zusammenhang mit seinem Ballettstück Parade und dem Drama Les Mamelles de Tirésias benutzte er selbst den Begriff "surrealistisch", was als die erste Verwendung dieser Eigenschaftszuschreibung für ein künstlerisches Werk gilt. Später verarbeitete und konkretisierte André Breton den Begriff des Surrealismus in einem Manifest und bildete gemeinsam mit Apollinaire und anderen Schriftstellern die Gruppe der surrealistischen Literaten. 

Apollinaire betätigte sich seit 1905 als Kunstkritiker in der Pariser Avantgarde und prägte dabei auch den Begriff des Orphismus in seiner Arbeit Méditations, um Abstraktionstendenzen in der Malerei zu beschreiben. 

Apollinaire arbeitete viel aus der Intuition heraus, mit Spontaneität und Gefühl, nutzte dabei die Natur als Quelle der Inspiration und Grundlage seiner momentbezogenen Kunst. Mit seinen "Calligrammes" griff er auch der visuellen Poesie vor, indem er Gedichte in einer Form notierte, in der sie auch als Bild funktionierten.

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