Emmett Williams war ein US-amerikanischer Dichter, Publizist und Performancekünstler. Er gilt als Mitbegründer der Fluxus-Bewegung, welche die Kunst der Nachkriegszeit wesentlich beeinflusste und die Pop-Art inspirierte. Er wurde 1925 in Greenville, South Carolina, geboren und wuchs in Newport News, Virginia, auf. Ab 1943 studierte er am Kenyon College in Gambier, Ohio. Im Dienst der U.S. Army kam er nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals nach Europa. Seinen Abschluss am Kenyon College machte er 1949, danach lebte und arbeitete er für mehrere Jahre in Frankreich, Deutschland und der Schweiz. Ab 1959 arbeitete er gemeinsam mit den Künstlern Claus Bremer und Daniel Spoerri als Mitglied des Darmstädter Kreises für Konkrete Poesie an der Etablierung des dynamischen Theaters auf deutschen Bühnen. Auch war er in dieser Zeit gemeinsam mit den Künstlern Robert Filliou, Bernard Heidsieck, François Dufrêne, Ghérasim Luca und Brion Gysin in der Pariser Domaine Poétique tätig. 1962 nahm er an den Fluxus-Internationalen Festspielen Neuester Musik in Wiesbaden teil und beteiligte sich fortan regelmäßig an Konzerten und Veranstaltungen der Fluxus-Bewegung. 1966 ging er zurück nach New York und arbeitete dort bis 1970 als Chefredakteure des Avantgarde-Verlages Something Else Press. Seine dort publizierten Gedichte und Anthologien haben, vor allem im Bereich der konkreten Poesie, eine große Bedeutung erlangt. Ab 1969 nahm er verschiedene Lehraufträge an Universitäten in den U.S.A und Europa wahr. So lehrte er unter anderem von 1981 bis 1985 an den Hochschulen für Bildende Künste in Berlin und Hamburg. Er war Mitbegründer des International Symposium of the Arts in Warschau im Jahr 1987. Williams wurde 1990 zum Präsidenten des Internationalen Künstlermuseums in Lodz (Polen) ernannt, 1996 wurde sein Lebenswerk mit dem Hannah-Höch-Preis der Berlinischen Galerie ausgezeichnet.

Einen großen Teil seines Lebens verbrachte Emmett Williams in Europa, wo er zuletzt mit seiner Lebensgefährtin, der Künstlerin Ann Noël, in seiner Wahlheimat Berlin lebte. Dort starb er 2007 im Alter von 81 Jahren. Sein Gesamtwerk ist von Dichtung, Musik und Aktionskunst geprägt, welche auch die Fluxus-Bewegung charakterisieren. Zu seinen wichtigsten Werken gehören der erotische Gedichtband sweethearts, welcher 1966 publiziert wurde, sowie sein 1992 veröffentlichtes autobiografisches Werk My Life in Flux – and Vice Versa. Zu seiner Autobiografie gibt es einen Film, in dem Williams selbst alle 16 Kapitel seines Werkes vorliest. Er gilt als einer der wichtigsten Darsteller der experimentellen Poesie.

NK

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